Wir können gut verstehen, dass Sie sich nach dem Frühling sehnen – denn wir tun es auch! Nach der kalten und kahlen Jahreszeit ist das wohl auch völlig natürlich. Aber wann ist denn nun der Frühling endlich da? Auf welches Datum dürfen Sie sich freuen? Die Antwort auf diese Frage ist interessanter, als man glaubt – denn sie ist nicht ganz eindeutig! Wir erklären, wieso.
Wann wird es draußen wieder schön?
Der Frühlings-Anfang ist eine „magische Grenze“ zwischen dem kalten, ungemütlichen, unfreundlichen und trostlosen Teil des Jahres und dem warmen, sonnigen, fröhlichen und lebendigen Rest des Jahres. Das bedeutet: Es geht uns bei der Frage nach dem Frühling gar nicht um ein Datum, sondern um die Natur und das Wetter! Es geht darum, wann wir wieder draußen frühstücken können, wann die Blumen wieder blühen und wann lange Spaziergänge ohne Mütze und Winterstiefel wieder möglich sind.
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes „natürlich“, dass das nicht jedes Jahr zum gleichen Datum passiert. Auch wenn man sich das vielleicht wünschen würde.
Ob es deshalb wohl gleich 4 verschiedene Arten gibt, den Frühlingsanfang zu bestimmen?
4 verschiedene Frühlings-Anfänge
Mindestens 4 Arten kennt Wikipedia, wie man den Anfang der schönen Jahreszeit bestimmen kann:
- Astronomisch
- Meteorologisch
- Phänologisch
- Religiös
Astronomischer Frühlingsanfang
Bezieht man sich auf die Bewegungen der Himmelskörper und Sterne, um den Frühlingsanfang zu bestimmen, ist der Stichtag die erste Tag-und-Nacht-Gleiche im Kalenderjahr. Bereits kurz vor Weihnachten begannen die Tage wieder länger zu werden, und im letzten Drittel des März erreichen wir zum ersten Mal wieder einen Gleichstand: Die Nacht ist genau so lang wie der Tag, und die Sonne steht dann im Verhältnis zur Erde am sogenannten „Frühlingspunkt“.
Diese Tag-und-Nacht-Gleiche fällt immer auf einen Tag zwischen dem 19. und 21. März. Je nachdem, wann das letzte Schaltjahr war, und in welcher Zeitzone man sich befindet. Im Jahr 2023 fällt der astronomische Frühlingsanfang auf den 20. März.
Meteorologischer Frühlingsanfang
Betrachtet man wie Meteorologen vor allem die dynamischen Vorgänge in der Erdatmosphäre bezüglich Wetter, Klima, Luftdruck usw., ist es entscheidend, dass sich statistische Ergebnisse leicht den Jahreszeiten zuordnen lassen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Meteorologie-Statistik allen Jahreszeiten-Anfängen jeweils einen Monatsanfang zuordnet. Somit ist der meteorologische Frühlingsanfang auf den 1. März festgelegt. Er verändert sich nicht, ist jedes Jahr zum gleichen Datum. Diese Art der Bestimmung ist die wohl unkomplizierteste – und damit vielleicht am wenigsten abgestimmt auf unser Bedürfnis nach Draußen, Wärme und Sonne.
Frühlingsanfang in den Religionen
Verschiedene Religionen haben ihre eigenen Frühlingsfeste, wie z. B. das Frühlingsfest im iranischen Raum, das am 20. oder 21. März gefeiert wird. Das hinduistische Holi-Fest ist das Frühlingsfest der Inder und fällt auf den ersten Vollmondtag des Monats Phalgun im dortigen Kalender. Phalgun erstreckt sich über einen Teil unseres Februars und einen Teil unseres März. Im chinesischen Kalender hingegen ist der Frühlingsanfang zugleich der Jahresanfang, und dieser liegt auf einem Neumondtag zwischen unserem 21. Januar und 21. Februar. Dort ist die Tag-und-Nacht-Gleiche übrigens die Mitte des Frühlings und nicht wie bei uns der Anfang des Frühlings.
Phänologischer Frühlingsanfang
Ganz anders als die vorher genannten Methoden richtet sich der phänologische Frühlingsanfang nach der Natur selbst und ist somit prädestiniert dafür, der „Frühlingsanfang der Gärtner*innen“ zu sein.
Es ist eigentlich super einfach:
- Sobald die Schneeglöckchen und der Hasel beginnen zu blühen, ist für uns der Vorfrühling angebrochen.
- Wenn dann die Forsythien gelb blühen, beginnt der Erstfrühling.
- Und mit der Apfelblüte ist dann endlich der Vollfrühling da.
Natürlich gibt es bei dieser Betrachtungsweise kein festes Datum für den Frühlingsanfang. Aber sie hat etwas bestechend bodenständiges und einfaches. Finden Sie nicht auch?
Und nebenbei kann man mit Hilfe des Phänologischen Kalenders die Entwicklung des Klimas aus einer anderen Warte betrachten. Das sehen Sie am Bild oben: Die Ringe vergleichen die Jahreszeiten im Jahr 2022 (innerer Ringe) mit dem Durchschnitt über viele Jahre (äußerer Ring). Da lässt sich zum Beispiel sagen: die Natur teilt uns mit, dass der Winter kürzer geworden ist, und vor allem der Vorfrühling länger. Alle anderen Jahreszeiten haben sich nur um ein weniges bewegt.
Freude am Blühen
So, jetzt sind Sie im Bilde, und wir wünschen Ihnen sehr viel Freude an allem, was blüht. Und Sie wissen ja: Wir sind immer für Sie da, wenn Sie blühende Aufmunterung brauchen 🙂
Ihre Gärtner*innen und Florist*innen